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Der Weibsteufel" macht Knittelfeld unsicher ...
"Knittelfeld. Gestern wurden die zahlreichen Besucher des Kulturhauses Knittelfeld Zeuge, eines ganz besonderen Schauspiels. "Der Weibsteufel" stand am Programm als Teil des Knittelfelder Wunschabos 2015/2016.
Das Stück bestach nicht nur mit schauspielerischen Höchstleistungen von Christine Kaufmann, Alexander Radszun und Daniel Buder, sondern auch mit einer spannenden Geschichte. Eine perfekt inszenierte Dramaturgie mit erotisch prickelnder Note zeichnete das Stück aus und begeisterte mit anspruchsvollem Inhalt und einer schnell wirkenden Erzählweise die das gespannte Publikum fesselte und forderte zugleich.
Damit zeigte das Knittelfelder Kulturabo einmal mehr seine Stärken in der Abwechslung aus Musik, Kabarett und Theater."
Rundschau, Michael Blinzer, 03.12.2015 (Woche.at)
"Stade. Tiefe Blicke in menschliche Abgründe.
Das Licht ist erloschen, gespannte Stille erfüllt den Saal. Wie zu Beginn eines Kriminalfilms setzt Spannung erheischende Musik ein, ehe sich der Vorhang öffnet und den Blick auf die Bühne freigibt. Die Spielstätte ist in blaues Licht getaucht und spartanisch eingerichtet. Weiß lackierte Holzbretter deuten eine einsame Tiroler Berghütte an, in der nicht viel mehr als ein Tisch und drei Stühle zu sehen sind. So startet am Dienstagabend im Stadeum die zweistündige Aufführung des Dramas in fünf Akten „Der Weibsteufel“ aus der Feder des österreichischen Schriftstellers Karl Schönherr. Eine zeitlose Geschichte einer Frau, die hin- und hergerissen ist zwischen ihrem sterbenskranken Ehepartner und einem jüngeren Geliebten. ...
Gebannt verfolgen rund 400 Zuschauer eine atmosphärisch dichte Inszenierung der Fürther Gastspiele unter der Leitung von Regisseur Thomas Rohmer, die urtypische Instinkte und Begierden aus dem Innern der Menschen auf die Bühne hervorholt und damit von der ersten bis zur letzten Minute fesselt. Die schnelle Szenenfolge lässt die Zeit wie im Flug vergehen, wortgewaltige und komische Dialoge sorgen für laute Lacher im Auditorium. ...
Daniel Buder scheint die Figur des charmanten Grenzers, der am Anfang einer großen Karriere steht, wie auf den Leib geschrieben. Glaubhaft präsentiert er sich als ansehnlicher junger Mann, der Frauen um den Finger zu wickeln weiß, im Laufe der Geschichte mehr und mehr von seinen Gefühlen als von seinem Verstand gelenkt wird und doch immer wieder Gewissensbisse bekommt, weil er die Dienstpflichten vernachlässigt. Mit minutenlangem Beifall dankt das Publikum schließlich dem Trio auf der Bühne."
Stader Tageblatt, Daniel Beneke, 17.12.2015
"Erlangen/Baiersdorf. Die Befreiung gelingt nur per Intrige. Keiner der drei ist wirklich ohne Schuld am Geschehen in Karl Schönherrs 1914 uraufgeführtem Stück „Der Weibsteufel“. Doch die Kontrolle über die Dinge hat nur eine: das Weib.
Da ist der Mann (Alexander Radszun), ein Hehler, der kränkelnd seine Frau unsterblich liebt und für sie spart, um endlich aus der Einöde des „Fuchsbaus“ am Berg herauszukommen ins Dorf. Dort will er das Haus am Marktplatz kaufen. Bei seinen Hehlergeschäften hindert ihn der junge Grenzjäger (Daniel Buder), der hartnäckig hinter den Schmugglern her ist.
Deshalb bittet der Mann seine Frau (Christine Kaufmann), den Grenzjäger zu empfangen und hinzuhalten, damit er selbst ungestört seinen Geschäften nachgehen kann. Nur widerstrebend willigt sie ein. Schon naht der Grenzjäger und bittet um Versorgung einer Wunde an der Hand, die er sich an Dornen gerissen habe.
Das teuflische Spiel von Verführung, Leidenschaft, Eifersucht, Hinhalten und Nachgeben startet und entwickelt sich immer schwärzer bis zum tödlichen Ende, als der Grenzjäger den Mann erschießt, selbst ins Gefängnis wandert und somit die Frau ihre Freiheit samt Haus am Marktplatz erringt.
Grandios Alexander Radszun, der nur vermeintlich schwach seine Virilität auszuspielen vermag. Daniel Buder verkörpert den jungen Polizisten mit glaubhafter Naivität und jugendlichem Starrsinn. Christine Kaufmann spinnt dazu die Fäden der Intrige variantenreich; und auch die Verführungskünste hat sie keineswegs verlernt — lediglich die Gesundheitsschuhe passen da nicht ins Bild.
Apropos, das Bühnenbild ist schlicht mit weißem Tisch und zwei Stühlen sowie einer Truhe vor einem Wald aus Holzlatten, die nach oben zu immer dunkler werden und so die Kargheit der Almhütte ebenso versinnbildlichen wie den Bergwald und die sich verdüsternde Stimmung.
Thomas Rohmer, Impresario der Theatergastspiele Fürth, hat das Stück nicht nur bearbeitet, sondern auch kompakt und stimmig inszeniert. Beachtlich."
Erlanger Nachrichten, Dieter Köchel, 30.05.2016
"Und immer lockt das Weib ..."
Mit „Der Weibsteufel“ bot sich im Neuburger Stadttheater ein starkes Stück mit ausgezeichneter Besetzung, allen voran Christine Kaufmann. Sie ist schon 70. Doch was heißt das schon?
Neuburg. Sie hat es noch drauf. Auch mit 70. Wie sie den jungen Grenzjäger um den Finger wickelt, wie sie sich dabei bewegt, so leichtfüßig. Fast jugendlich wirkt Christine
Kaufmann in diesen ausgelassenen, erotischen Szenen auf der Bühne im Neuburger Stadttheater. Tatsächlich ist sie nach wie vor attraktiv und hat eine wundervolle Ausstrahlung. Da passt das Intrigenspiel, das sie im Stück von Karl Schönherr zum „Weibsteufel“ werden lässt, gar nicht zur schönen Erscheinung. Oder gerade deswegen doch?
1914 wurde das Schauspiel uraufgeführt. Das Drei-Personenstück spielt auf einer einsamen Hütte in den Tiroler Bergen. Dort lebt eine hübsche Frau (Christine Kaufmann) mit ihrem Mann (Alexander Radszun), einem Schmuggler, ein zwar gutes, aber wenig erfülltes Leben. Ein junger Grenzjäger (Daniel Buder) wird auf ihn angesetzt. Er soll sich an seine Frau heranmachen, um den Schmuggler endlich hinter Gitter bringen zu können. Der Ehemann bekommt Wind von der Sache und stiftet seine Gattin an, auf das Spiel einzugehen. Einen letzten großen Coup möchte er landen und dann Schluss machen, sich endlich das Haus am Marktplatz in der Stadt kaufen. Seine Frau geht darauf ein, zunächst (scheinbar) widerwillig, dann aber doch mit wachsender Leidenschaft. Dem jungen Jäger jedenfalls verdreht sie völlig den Kopf, auch wenn er versucht, sich dagegen zu wehren. Und je verliebter er wird, desto mehr blüht plötzlich die Eifersucht
des Ehemannes auf. Das Ende ist im wahrsten Sinne des Wortes tödlich für ihn. Er wird vom jungen Grenzjäger erschossen, der dann verstört abzieht. Zurück bleibt die Ehefrau – die im raffinierten Spiel der Intrigen offenbar erst auf die Idee gebracht wurde, dann aber genau das erreichte, was sie wollte: Sie ist ihren Ehemann losgeworden und bekam das Haus am Marktplatz. „Dort kann ich so viele junge Männer haben, wie ich will. Ich weiß ja jetzt, wie es geht“, sagt Christine Kaufmann, „Der Weibsteufel“.
Die Inszenierung der Theatergastspiele Fürth ist tatsächlich „Ein starkes Stück“ im Rahmen des Neuburger Theaterprogramms. Die Kulisse ist auf modern gemacht. Aufgestellte, hohe Holzbretter stellen den Wald dar, davor dienen Holzboden, drei Stühle, Tisch, Truhe und Bank, alles in weiß ehalten, als karge Einrichtung der Berghütte. Wenn das Licht auf der Bühne ausgeht, wird der kurze Szenen-wechsel passend dazu von der entsprechenden
Hintergrundmusik begleitet – je nachdem dramatisch, melancholisch oder heiter. Das hat sich Regisseur Thomas Rohmer geschickt ausgedacht.
Einen starken Auftritt bot in Neuburg Alexander Radszun. Schön zum Hinhören seine rauchigzarte Stimme. Seine Rolle als kränkelnder Ehemann, als Schwächling, der den Eindruck erweckt, als hätte er seine Frau wohl nie so recht befriedigen können, war ihm wie auf dem Leib geschneidert. Erst zum Schluss spielte er den starken Typen und bezahlte dies mit dem, was unaufhaltsam als tragisches Ende des Stücks kommen musste – mit dem Leben.
Erschossen wurde er von Grenzjäger Daniel Buder – jung, attraktiv, überzeugend und entschlossen wirkend in seinen Auftritten und Dialogen sowohl mit dem Ehemann und Schmuggler als auch mit dessen Ehefrau. Und dann Christine Kaufmann. Schade, dass sie sich anfangs ein wenig zu sehr zurücknimmt. Dabei ist sie doch von Beginn an so präsent auf der Bühne. Nach der Pause änderte sich das. Da zeigt sie den starken Auftritt, den sie schon in so vielen Theater- und Filmrollen gezeigt hat, seit sie als Neunjährige erstmals vor der Kamera stand.
Christine Kaufmann scheint nochkein bisschen müde. Sie, die sich erstmals 1974 und dann noch einmal als „schönste Großmutter“ 25 Jahre später nackt im Playboy abbilden ließ, ist nach wie vor eine attraktive Frau. Und als „Der Weibsteufel“ auch schlau und raffiniert genug, die Männer das glauben zu machen, was sie gerne möchte. Sie hat es halt einfach noch drauf. Auch mit 70.
Neuburger Rundschau, Manfred Rinke, 01.12.2015
"Drei Vollblut-Profis im Psychospiel. Fürther Ensemble führt in der Stadthalle Friedeburg „Der Weibsteufel“ auf.
Viel Applaus gab es für das tolle Schauspieler-Trio. Das Stück fesselte bis zum mörderischen Finale.
Nordenham. Zwei Männer, eine Frau, und am Ende fällt ein Schuss, der 250 Besucher in der Stadthalle Friedeburg zusammenzucken lässt. Das Ende kommt nicht überraschend. Es ist scheinbar alternativlos in dem Psychospiel, das sich die drei Darsteller in dem Stück „Der Weibsteufel“ liefern. Am Mittwochabend gastieren die Theatergastspiele Fürth mit diesem Drama von Karl Schönherr in Nordenham. Ein Kammerspiel, das von den Darstellern aber auch vom Publikum viel Gespür für psychologische Spannungen verlangt. Und das am Ende zu Recht mit viel Applaus belohnt wird.
Eine Hütte in den Tiroler Bergen ist der Schauplatz des Dramas. Hier lebt in ärmlichen Verhältnissen ein kränkelnder Schmuggler (Alexander Radszun) mit seiner Frau (Christine Kaufmann). Ein junger Grenzjäger (Daniel Buder) bekommt den Auftrag, die Frau zu bezirzen, um ihren Mann verhaften zu können. Doch der bekommt Wind von dem Plan. Er bittet seine Frau, sich auf das Techtelmechtel einzulassen, um unbehelligt eine große Schmuggeltour durchziehen zu können. Für den großen Traum, aus der einsamen Berghütte zu ziehen und ein Haus am Marktplatz unten im Dorf zu kaufen, fehlen nur noch ein paar Taler.
Die schöne Frau als Spielball taktierender Männer, die ihre eigenen Interessen verfolgen. Der eine will mit einem großen Coup die Kasse aufbessern für das ersehnte Eigenheim. Der andere strebt nach Beförderung in der Grenzjägergilde. So beginnt das Stück. Doch die Herren der Schöpfung verkennen die Macht der Sehnsucht, die in der Frau schlummert. Sie betört den Jäger mit ihren weiblichen Reizen. Ihr Ehepartner glüht zusehends vor Eifersucht.
Die Frau spielt die Männer gegeneinander aus. Sie genießt die Macht ihrer erotischen Ausstrahlung, und am Ende ihres zunehmend perfideren Spiels stehen sich zwei arme Tropfe gegenüber. Der Eine mit dem Messer in der Hand, der Andere mit der Pistole.
Das Stück wirkt nach. Träume, Sehnsüchte, Liebe, Sex, Macht, Moral, Kontrolle, Instinkte – in diesem Spannungsfeld agieren drei Schauspieler, denen es gelingt, das Publikum zu fesseln – und es fragend zurückzulassen. Theater, das nicht vorbei ist, wenn der Vorhang fällt, sondern den Zuschauer mit einem Bündel an Fragen zurücklässt. Hut ab vor der schauspielerischen Leistung dreier Vollblut-Profis."
NWZ Online, Jens Milde, 11.12.2015
"Immenstadt. Rockige Inszenierung mit Thriller-Effekten. ... Der Part dieser leicht "verhuschten" Frau mit still verträumter Attitüde schien Christine Kaufmann direkt auf den Leib geschrieben. Wie sie im kokett lasziven Spiel zwischen Tugend und Hingabe ihr Opfer umgarnt und letztendlich um den Verstand bringt, war schauspielerische Extra-Klasse. Ebenso die ihrer beiden Gegenspieler. ... Es war ein leises Kammerspiel, das mit mittelalterlich anmutenden Stilmitteln unerbittlich auf sein düsteres und plötzliches Ende zustrebte. ..."
Allgäuer Zeitung, Rosemarie Schwesinger, 12.12.2015
"Wiesloch. Einstiger Kinderstar überzeugt als "Femme Fatale". ... Das knisternde Kammerspiel in den Bergen entwickelte sich zu einem spannungsgeladenen Kräftemessen, in dem die Frau ihre Gunst abwechselnd in die eine oder andere Richtung verteilte. ..."
Rhein-Neckar-Zeitung, Pfeifer, 17.12.2015
"Schauspieler-Trio glänzt beim Weibsteufel"
Donaukurier, ahl, 19.11.2015