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PRESSESTIMMEN
REAKTIONEN

Euphorischer Jubel in Selb bei der Premiere von "Avanti Avanti": 

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STEHENDE OVATIONEN

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Begeisterte Zuschauer, begeisterte Veranstalter, ausverkaufte Vorstellungen und grandiose Kritiken !!!

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Selb -Frivole Flirts mit flottem Dreier

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Die Neuinszenierung der Komödie „Avanti! Avanti!“ zaubert ein augenzwinkerndes Spektakel auf die Bühne des Rosenthal-Theaters. Am Schluss singt das Publikum begeistert mit.

 

Man nehme ein bekanntes Bühnenstück – die Komödie „Avanti! Avanti!“ von Samuel Taylor –, das vor genau 50 Jahren schon einmal in der Verfilmung von Billy Wilder mit Jack Lemmon zu einem großen Leinwanderfolg wurde, hübsche dieses Stück mit allerlei tollen, verrückten und teils irren Sperenzchen auf, organisiere sich dazu ein starkes Schauspielerensemble, das auch singen kann, baue inhaltlich passgenau allerlei bekannte wie beliebte Schlager der 1960er- Jahre ein und serviere damit gekonnt und einladend italienisches Sommerflair und lustvolle Liebeswirren.

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Der Regisseur und Intendant Thomas Rohmer hat genau dies getan, dazu noch den TV-Star Stefanie Hertel für eine der Hauptrollen verpflichtet – und damit einen grandiosen Erfolg gelandet. Das Publikum im Rosenthal-Theater erlebte am Freitag eine dreistündige schwungvolle Bühnenshow, die auch Genregrenzen sprengte, war doch hier wesentlich mehr geboten als eine schlichte Komödie. War es ein Musical, eine Parodie, eine Persiflage? Wohl von allem etwas, auf jeden Fall aber gute Unterhaltung mit bestens aufgelegten Schauspielern. Der Genremix lieferte ein lockeres wie legeres augenzwinkerndes Spektakel, das sich selbst nicht allzu ernst nimmt. 

Schon die Story an sich ist kurios. Der amerikanische Geschäftsmann Alexander „Sandy“ Ben Clairborn (Stuart Sumner) will mit seiner Frau in Rom die Leiche des bei einem Autounfall ums Leben gekommenen Vaters heimholen. Dabei lernt er die lebenslustige Alison Ames (Stefanie Hertel) kennen, die wiederum ihre verstorbene Mutter nach London überführen will. Das Problem: Im chaotischen Italien sind beide Leichen verschwunden. Nachdem der vertrottelte Botschaftsmitarbeiter John Wesley (Alexander Milz) nichts zuwege bringt, muss Sandy länger bleiben als geplant. Seine hysterische wie herrschsüchtige Frau Diana (Rebecca-Lara Müller) reist indes keifend und von Rom gelangweilt ab. 

Nachdem sich herausstellt, dass Sandys Vater mit seiner heimlichen Geliebten verstarb und es sich dabei ausgerechnet um Alisons Mutter handelt, nimmt das Chaos seinen Lauf. Ins Geschehen greift der schwule Gigolo Baldassare „Baldo“ Pantaleone (Sascha Hödl) ein und drängt sich auch körperlich auf: Baldo ist Römer, Lebenskünstler und macht sich genauso eifrig wie tuntig an Sandy heran, der seinerseits nach der Abreise seiner Frau allmählich vom spießigen Amerikaner zum südländischen Bonvivant avanciert, in Rom bleibt und sich mit Alison einlässt, aber auch auf die Avancen Baldos eingeht. Sandy wird zum Dandy. 

Es entwickelt sich allmählich ein flotter Dreier mit frivolen Flirts und einer Endlosschleife an frischbrünftigem Gebalze. Als am Schluss die Ehefrau Diana nach Rom kommt, um ihren Mann abzuholen, kehrt dieser zwar zurück. Doch das flotte Trio aus Sandy, Alison und Baldo schwört sich ewige Liebe: Sie wollen künftig heimlich einen Monat pro Jahr in Rom im gleichen Hotel miteinander verbringen. So hatten es auch Sandys Vater und Alisons Mutter praktiziert.

Hält diese Story schon genügend Wortwitz und Wendungen bereit, so lebt diese Inszenierung doch noch ganz wesentlich von den zahlreichen Schlagern, Anspielungen und Effekten. So kommt der ebenfalls in Rom spielende Filmklassiker „Ein Herz und eine Krone“ zur Sprache; als die hysterische Ehefrau zurückkehrt und auf Sandy und Alison trifft, spielt eine Mundharmonika „Spiel mir das Lied vom Tod“; Rudi Carrells Sendung „Herzblatt“ wird eingebaut und Louis de Funès legendäre Filmszene „Nein!“ – „Doch!“ – „Oh“ mehrfach zitiert. Hinten laufen immer wieder besondere, mit Schauspielern besetzte Objekte durch das Bühnenbild wie etwa Cabrios oder eine Vespa. Während Sandy und Alison knutschen, fährt vorne ein Gondoliere zu passender Musik über die Bühne.

Die Inszenierung strotzt nur so vor solchen Einfällen und Anspielungen.

Die acht Schauspieler agieren in den Haupt- wie Nebenrollen glänzend, ausdrucksstark und mit wirkungsvoller optischer wie gesanglicher Präsenz. Eine echte Entdeckung ist dabei Stefanie Hertel, die hier auch als Schauspielerin Bühnenreife für das Theater beweist und mit ihrem Spiel wie mit bezaubernden Kostümen begeistert.

Stuart Sumner führt den Wandel Sandys zum Lebemann trickreich vor. Köstlich überspannt brilliert Rebekka-Lara Müller als Ehefrau Diana. Und schwuchtelig überzeichnet präsentiert Sascha Hödl seinen Baldo zwischen Macker und Macher. 

Und zu alldem erklingen inhaltlich jeweils passgenau Schlager aus den 1960erJahren. Da fühlt sich das Publikum teilweise in die Musikfilme jenes Jahrzehnts zurückversetzt, wobei der modernisierende Kontrapunkt in der offenen Darstellung der Homo- und Bisexualität besteht. Das Publikum summt und singt bei den zahlreichen Liedern wie „Marina“, „Zwei kleine Italiener“, „That’s amore“ oder „Let’s twist again“ manchmal hörbar mit. 

Bei der fulminanten Zugabe – einem 20-minütigen Medley, bei dem die Schauspieler sich noch einmal austoben – hält es das Publikum nicht mehr auf den Stühlen, alle singen und machen mit.

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Frankenpost, Jürgen Henkel, 18.09.2022

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Selb - Premiere von "Avanti Avanti"

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Das Premierenpublikum, unter denen auch prominente Gäste wie Gerda Steiner oder Eberhard Hertel waren, feierte das Ensemble mit Standing Ovations.

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Extra-Radio, 17.09.2022

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Heddesheim - ​Mit der turbulenten Komödie „Avanti, Avanti“ mit Schlagersängerin Stefanie Hertel hat in Heddesheim die Theatersaison begonnen.
 

"Amore“, „La Dolce Vita“, „O Sole Mio“ und „Cantare“ - die Liebe, das süße Leben in Italien im Frühling unter strahlender Sonne und viel Gesang prägen die Komödie „Avanti, Avanti“. Mit einer temporeichen Aufführung des Theaterstücks von Samuel Taylor und viel Oldie-Musik haben Schlagersängerin Stefanie Hertel und das Gastspiel-Ensemble für einen gelungenen Auftakt der Saison im Heddesheimer Bürgerhaus gesorgt.
„Ich hoffe, dass diese Spielzeit ein Erfolg wird. Wir haben attraktive Stücke mit hochrangigen Akteuren ausgewählt“, hatte Bürgermeister Achim Weitz die 350 Zuschauer im ausverkauften Saal begrüßt. Zwei Jahre lang hat die Heddesheimer Theaterszene unter den Corona-Einschränkungen gelitten, jetzt geht’s hoffentlich „Avanti, Avanti“.
„Wir haben alle sehr viel Spaß, verstehen uns prächtig“, berichtet Stefanie Hertel im Gespräch mit dieser Redaktion über die junge Tournee-Truppe, die seit der Premiere des Stücks am 16. September in Selb im Fichtelgebirge mit dem Bus auf Achse ist. Bis Ende November stehen 41 Termine quer durch Deutschland und Österreich auf dem Spielplan.
Vom Heddesheimer Publikum sind die Schauspielerinnen und Schauspieler regelrecht begeistert. „Ein absolutes Highlight, die Leute machen super mit, das Stück kommt richtig gut an“, freut sich Stefanie Hertel nach der Vorstellung.

Die Theatergänger applaudieren stehend, schwelgen in Nostalgie - und die Akteure legen noch einige Songs als Zugabe drauf: „Ciao, auf Wiedersehen!“ „Ja, all die Lieder von früher - da kommen Jugendgefühle auf. Dazu haben wir damals getanzt wie der Lump am Stecke“, erinnert sich eine ältere Zuschauerin auf dem Nachhauseweg.
Starregisseur Billy Wilder hat „Avanti, Avanti“ 1972 mit Jack Lemmon und Juliet Mills verfilmt, vier Jahre nach der Weltpremiere am Broadway in New York. Die Geschichte, jetzt in der Adaption von Thomas Rohmer, ist schnell erzählt. Der Amerikaner Sandy (Stuart Sumner) reist mit Gattin Diana (Rebecca-Lara Müller) nach Rom, auf der Suche nach dem Leichnam seines Vaters, der bei einem Autounfall ums Leben kam. Dabei trifft er, nachdem die Ehefrau genervt abgereist ist, auf Alison (Stefanie Hertel), deren Mutter an der Seite ihres heimlichen Liebhabers tödlich verunglückt ist.
Unter der Sonne Italiens in lockerer Atmosphäre verlieben sich auch Sohn und Tochter der beiden, angefeuert von Baldo (Sascha Hödl), einem gewieften, lebenslustigen und temperamentvollen Italiener: „In Rom sind Laster kein Problem!“ Denn: „Die erste Regel ist, dass es keine Regeln gibt!“ So nimmt die romantische Komödie ihren Lauf, immer wieder spritzig angereichert mit Oldies aus den 1950er/60er Jahren: „Schuld war nur der Bossa Nova (1963)“, „Die Liebe ist ein seltsames Spiel (1960)“, „Du bist mein erster Gedanke (1966)“ oder „Marina, Marina (1959)“.
Finstere Bürokratie, ein kaputtes Radio, ein Telefon, das nicht funktioniert, dass „heiß“ auf italienisch „caldo“ heißt - und dann die kleinen Kaffeetassen, all das sorgt bei den Ausländern für reichlich Verwirrung. Die Einheimischen nehmen das eher locker. Stoff für reichlich komisch turbulente Szenen und spontane Gags, die von der Schauspiel-Truppe mit viel Leidenschaft auf die Bühne gebracht werden. Besonders Baldo sorgt mit seinen Annäherungsversuchen für Turbulenzen. Sein Hüftschwung und seine Tanzeinlagen mit Gesang begeistern das Publikum. Auch Sandy und Alison mit ihrer kurzen, bittersüßen Liebesgeschichte überzeugen - und gerade bei Stefanie Hertel blitzt immer wieder das Können der professionellen Schlagersängerin auf. Die Truppe hat Spaß am Theaterspielen, Botschaftsmitarbeiter Wesley (Alexander Milz) und das Personal in der mondänen Hotelsuite in Rom (David-Jonas Frei und Adrian Burri) stehen da den Hauptakteuren in nichts nach.
Mit dem donnernden Applaus der Heddesheimer Theaterfreunde noch in den Ohren reist das Ensemble weiter nach Rüsselsheim
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Mannheimer Morgen, Martin Tangl, 30.09.2022

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Delmenhorst - Amerikanische Effizienz prallt auf italienische Lebensart
Die Theatergastspiele Fürth präsentierten im Kleinen Haus in Delmenhorst die romantische Komödie „Avanti, Avanti“ von Samuel Taylor mit viel Live-Musik. Die Zuschauer wurden immer wieder überrascht.
Amerikanische Effizienz prallt auf italienische Lebensart
Die Theatergastspiele Fürth holte am Montagabend mit ihrem Stück „Avanti, Avanti“ italienisches Flair ins Theater Kleines Haus.

Schlager zum Mitsingen, ein Ensemble, das mit großer Spielfreude agierte und immer wieder Überraschungen. Die Zuschauer im Theater Kleines Haus erlebten am Montagabend einen heiteren Abend, als ihnen die Theatergastspiele Fürth „Avanti, Avanti“, eine romantische Komödie von Samuel Taylor mit viel Live-Musik, präsentierten.

Gleich zu Beginn ging es furios los. Das siebenköpfige Ensemble stürmte „Amore, Amore“ singend durch die Seitentüren in den Saal und verteilte Karten an die Zuschauer, ehe das Geschehen auf der Bühne begann. ... Der reiche Amerikaner Alexander „Sandy“ Claiborn war nach Rom gekommen, um die Überführung seines bei einem Autounfall verstorbenen Vaters zu organisieren. Amerikanische Effizienz prallte auf italienische Lebensart. Etwas, was Claiborns herrische Ehefrau Diana, herrlich biestig von Rebecca-Lara Müller dargestellt, gar nicht leiden konnte und deshalb abreiste. Aber nicht bevor sie den etwas unbeholfenen Botschaftsmitarbeiter John Wesley, Alexander Milz, mit einer gekonnt vor Ironie strotzenden Darstellung eines Behördenmenschen, heruntergeputzt hatte.
Richtig Fahrt nahm die Aufführung auf, als Stefanie Hertel als Schauspielerin Alison Ames und Sascha Hödl als Baldassare Pantaleone, genannt Baldo, ins Geschehen eingriffen. Alisons Mutter war zusammen mit Sandys Vater bei dem Autounfall gestorben, wovon Sandy aber nichts wusste. John Wesley hatte es nicht für notwendig befunden, ihn darüber zu informieren, weil es sich bei Alisons Mutter um eine Engländerin und nicht um eine amerikanische Staatsangehörige handelte. „Das geht uns nichts an“, meinte er achselzuckend. Baldo sollte nun helfen, die beiden verschwundenen Leichen aufzuspüren. Aber vorher traf ihn, untermalt von der Herzblatt-Musik, Amors Pfeil. Er verliebte sich unsterblich in Sandy, der wiederum seine Gefühle für Alison entdeckte.
NATÜRLICHE DARSTELLUNG
Die Drei waren ein spannendes Trio. Stefanie Hertel, die nicht nur stimmlich, sondern auch schauspielerisch durch eine sehr natürliche Darstellung der lebenslustigen und pragmatischen Schauspielerin Alison brillierte, bildete mit Stuart Sumner als Sandy, der überzeugend den Wechsel vom erfolgsorientierten Geschäftsmann zu einem die italienische Lebensart genießenden Menschen vollzog, ein schönes Paar. Das Salz in der Suppe war Sascha Hödl, der mit vollem Einsatz – er war am Ende komplett durchgeschwitzt – immer wieder mit den komischsten Verrenkungen versuchte, Sandy seine Liebe zu zeigen.
Ebenfalls als überdrehte Type glänzte David Jonas Frei einerseits in einem quietschrosafarbenen Anzug samt passender Krawatte, mit sonnengelbem Hut auf dem Kopf und Fächer in der Hand in der Rolle des Filmregisseurs Vittorio Spina, andererseits als Page und als penetrant nach Trinkgeld heischender Kellner. Für wunderbare Gesangseinlagen war Alexander Burri zuständig, der nicht nur für seine Interpretation von „O Sole mio“ Szenenapplaus erhielt.
ITALIENISCHES FLAIR
Regisseur Thomas Romer hat das Stück, das Samuel Taylor (Deutsch von Peter von Wiese) 1968 schrieb und Billy Wilder 1972 mit Jack Lemmon in der Hauptrolle verfilmte, mit viel Liebe zum Detail inszeniert. Da waren nicht nur die wunderschönen Kostüme, vor allem die Kleider von Hertel und Müller verströmten italienisches Flair, sondern auch ein Eiswagen, der Amor im weißen Kleidchen mit Flügeln, ein Schwan, der im Hintergrund durchgezogen wurde sowie Pappautos oder eine Pappvespa von Schauspielern fortbewegt, um nur einiges zu nennen.
Das erzeugte Spannung, weil die Zuschauer immer wieder überrascht wurden. Sehr wirkungsvoll war auch, dass Adrian Burri auf der Mundharmonika die Melodie von „Spiel mir das Lied vom Tod“ anspielte, als Sandys Ehefrau nach Rom zurückkehrte. So verwunderte es nicht, dass das begeisterte Publikum am Ende die Zugabe, bei der noch einmal richtig gerockt wurde, stehend, klatschend und mitsingend genoss.

Weser Kurier, Heidi Rehtschulte, 18.10.2022

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Schönau - Wie die Eltern, so die Kinder

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Es war wohltuend, wieder einmal derart herzlich lachen zu können. Möglich gemacht hat‘s die Stadt, in deren Namen Bürgermeister Matthias Frick das Publikum begrüßte. Zum Auftakt ihrer Theaterspielzeit in der Stadthalle hatte sie die „Theatergastspiele Fürth“ mit ihrem Stück „Avanti, Avanti“ engagiert.

Richtig, die Komödie gibt’s seit 1972 auch als Film von Billy Wilder. Die Filmvorlage mit Jack Lemmon ist schon spritzig turbulent. Die Version des Tourneetheaters ist darüber hinaus modern aufgepeppt, lebt von originellen Einfällen wie vom leidenschaftlichen Spiel aller Darsteller. Allen voran Stefanie

Hertel, Stuart Sumner und Sascha Hödl in den Hauptrollen. Aber auch Alexander Milz, Rebecca Lara Müller, David Jonas Frei und Adrian Burri präsentierten sich stark.

Die Geschichte: Ein Amerikaner und eine Engländerin verunglücken in Italien tödlich. Das Pikante: Sie waren seit Jahren ein Liebespaar, das sich immer im Mai für eine gemeinsame Reise traf. Doch davon wissen ihre erwachsenen Kinder zunächst nichts, die kommen, um die Leichname zu überführen. In Rom angekommen, sind sie damit beschäftigt, sie überhaupt zu finden – keine kleine Aufgabe, wie sich herausstellt. Der Zufall will, dass ein feuriger Italiener seine Dienste anbietet. Warum wird die Geschichte lustig? Erst der Auftritt von Baldo, so der Name des „Assistenten“, und an Slapsticks grenzende Szenen sorgen immer wieder für überbordende Heiterkeit. Natürlich wird mit manchem Klischee gespielt. Weder Telefon noch Radio funktionieren richtig. Die Reparatur folgt eher spontaner Eingebung denn handwerklichem Können. „Dolce vita“ geht vor Genauigkeit

Als die überkandidelte Gattin des Sohns abreist, taut dieser auf. Er und die Tochter der Geliebten suchen mit Hilfe von Baldo nach Vater sowie Mutter – und kommen sich dabei näher. In gleicher Weise näher wie die Eltern. Die Geschichte wiederholt sich. Unterschied ist, dass Baldo als Dritter im Bunde dem Gespann angehört. Er macht aus seiner homoerotischen Neigung keinen Hehl. Das Publikum ist verzückt, so herrlich spielt er die Begierde. Die Komödie ist aber noch mehr. Schlager sind in die Geschichte eingebettet: „Schuld war nur der Bossa Nova“, „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ oder „Marina, Marina“. Das Publikum ist versucht mitzusingen. Das war natürlich die Stunde von Stefanie Hertel, einst Siegerin beim Grand Prix der Volksmusik. Sie gefiel aber auch als Schauspielerin in der Rolle der anmutigen Tochter. Die Kostüme, sie trug stets herrlich duftige Kleider, taten das Übrige. Applaus, Applaus.

Rhein-Neckar-Zeitung, Doris Weber, 08.10.2022

 

 

Schloß Holte-Stukenbrock - "Avanti Avanti" verbreitet Frühlingsgefühle -

Dolce Vita in der Aula am Gymnasium

 

In Italien ist alles anders! Dieses Lebensgefühl der 1950er und 60er Jahre brachten die Mimen der „Theatergastspiele Fürth“ mit großer Überzeugungskraft auf die Bühne der Aula am Gymnasium.


Sascha Hödl begeisterte als Gondoliere Baldo.

Neben den exzellenten Akteuren, darunter Volksmusik-Star Stefanie Hertel, spielten in der von Intendant Thomas Rohmer bearbeiteten Komödie „Avanti, Avanti“ die unzähligen Schlager und Klischees, mit denen dieser Sehnsuchtsort einst bejubelt wurde, eine eigene Rolle.
Die Theatergastspiele Fürth entführen das Publikum ins Rom der 1950er und -60er Jahre.
"Amore“ singend kamen die Schauspieler gleich in den Saal. Voller Spielfreude reizten sie all die Vorurteile über „Bella Italia“ in dem zum Musical umfunktionierten Stück von Samuel Taylor bis zum Anschlag aus, ohne dabei je kitschig zu wirken. So geriet der Stoff, der 1972 von Billy Wilder auch verfilmt worden ist, hier nebenbei zur Satire, auf die ernsthafte Seite wurde komplett verzichtet.
Selbst ein Amor (David-Jonas Frei) spielte in dem aufwendig ausgestatteten Musical mit. 
Vielmehr zog sich das im Untertitel erwähnte Motiv der Unmoral wie ein roter Faden durch die Handlung. Diese ist schnell erzählt: Zwei junge Leute, der verheiratete amerikanische Industriellensohn Alexander Ben „Sandy“ Clairborn, eindrucksvoll verkörpert von dem englischen Musical-Darsteller Stuart Sumner, und die Schauspielerin Alison Ames (Stefanie Hertel) verlieren jeweils einen Elternteil bei einem Autounfall irgendwo vor den Toren Roms.
Sie treffen sich zufällig in einer Hotel-Suite der Ewigen Stadt. Es stellt sich heraus, dass Sandys Vater keineswegs der brave Familienmensch war, für den ihn alle hielten. Die Auszeit, die er sich jedes Jahr im Monat Mai nahm, um alleine nach Italien zu fahren, nutzte er vielmehr dazu, sich mit Alisons Mutter, seiner heimlichen Geliebten, zu treffen. Nun sind beide tot und die Hinterbliebenen müssen sich um die Bestattung der zeitweise sogar verschwundenen Leichname kümmern.
Dabei behilflich ist ihnen der chaotische Botschafter-Asssistent Baldassare Panteleone, ein Italiener, den Sascha Hödl ungemein witzig und mit auf die Spitze getriebenem Akzent gestaltete. Dieser Baldo bringt den beiden Protagonisten allerdings nicht nur die südländische Lebensart und die wichtigsten italienischen Begriffe nahe, nämlich „permesso“ (darf ich?) und „avanti“ (herein!). Er legt auch ein ausgesprochenes Interesse an Sandy als Mann an den Tag.

Opulentes Bühnenbild voll durchdacht
Während dieser in Liebe zu Alison entbrennt und für immer mit ihr zusammenbleiben möchte, ist Baldo der Dritte im Bunde. Als männliche Circe schmachtet er den Angebeteten pausenlos an und versucht, ihn mit allen erdenklichen Tricks zu verführen. Dies sorgt für viele Lacher über die eigentliche Hauptfigur, die singend, tanzend und unablässig palavernd daherkam, einmal sogar in einer Gondel. Das opulente Bühnenbild war von Elmar Thalmann (tatsächlich von Regisseur Thomas Rohmer) bis ins Kleinste durchdacht, die prächtige Suite etwa mit dudelndem Radio, dubiosem Telefon und ansehnlichem Balkon ausgestattet. Über die zwischen Hotel und blauem Meer liegende Straße bewegten sich zu bestimmten Szenen verschiedene Vehikel, Baldo fuhr fröhlich singend mit Vespa, Auto oder Zug vorbei.
Selbst ein Amor und ein Theaterschwan fehlten in einer Liebesszene nicht. Die farbenfrohen Kostüme waren im Stil der Zeit, und die vielen Tanzeinlagen zu bekannten Oldies, wie „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“, „Tanze mit mir in den Morgen“, „Marina“ oder „Schuld war nur der Bossa Nova“, taten ein Übriges, um das Publikum zu begeistern. Wenn am Ende auch Sandys Gattin Diana (Rebecca-Lara Müller) auf der Bildfläche erschien und wieder für eine gewisse Ordnung sorgte, verließ man bestens unterhalten den Saal und war überzeugt: Unmoralität ist keine schlimme Krankheit, sie gehört zum Leben und jede Art der Liebe ist rein!

Westfalen-Blatt, Christine Kuhlmann, 23.10.2022

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Finnentrop - Ovationen in der Festhalle Finnentrop für "Avanti Avanti"

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Das bekannte Bühnenstück "Avanti Avanti" forderte die Lachmuskeln der Besucher am Donnerstagabend in der Festhalle in Finnentrop heraus.

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Man nehme dieses hübsche Stück mit allerlei tollen, verrückten und teils irren Sperenzchen, organisiert sich dazu ein starkes Schauspielerensemble und serviere damit gekonnt und einladend italienisches Sommerflair und lustvolle Liebeswirren. Daraus ergab sich eine fast dreistündige Bühnenshow, die gute Unterhaltung mit bestens aufgelegten Schauspielern bot. Neben den bekannten Schauspielern Stuart Sumner und Sascha Hödl brillierte vor allem der bekannte TV-Star Stefanie Hertel in einer der Hauptrollen - nicht nur mit ihrem bekannten Gesang sondern nun auch als Schauspielerin.

Das Publikum fühlte sich durch die passgenauen Schlager aus den 1960er Jahren teilweise in die Musikfilme jenes Jahrzehnts zurückversetzt. ... Bei der Zugabe, einem 20-minütigen Medley, bei dem die Schauspieler sich noch einmal austobten - hielt es das Publikum nicht mehr auf den Stühlen und bedankte sich mit Standing Ovations.

Lokal Plus, 24.09.2022

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Betzdorf - Komödie bringt Rom auf die Bühne 

"Avanti Avanti" sorgte in Betzdorf für Vergnügen

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"Avanti Avanti" hieß es am vergangenen Freitagabend in der Stadthalle Betzdorf. Die Komödie von Samuel Taylor, produziert von den Theatergastspielen Fürth unter der Regie von Thomas Rohmer, lud dazu ein, ein eine prachtvolle Hotelsuite in Rom einzutreten, den nass-kühlen Herbst hinter sich zu lassen und "Dolce Vita" zu genießen. ... Bilanz: Ein rundum vergnüglicher Abend.

Rhein-Zeitung, Regina Müller, 10.10.2022

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Friedberg - Launige Reise in die 50er Jahre

Es ist genau 50 Jahre her, da verfilmte Starregisseur Billy Wilder die Komödie »Avanti, Avanti« des Dramatikers und Drehbuchautors Samuel Taylor mit Jack Lemon und Julliet Mills in den Hauptrollen. Den vom Autor als »unmoralische Komödie« beschriebenen Welterfolg hat Peter von Wiese ins Deutsche übersetzt

Thomas Rohmer, Intendant des Tourneetheaters »Theatergastspiele Fürth«, hat die Vorlage bearbeitet und daraus ein eher satirisches Lustspiel mit viel Musik und etlichen Comedy- und Slapstick-Einlagen geschaffen und mit hochkarätigen Schauspielern besetzt.

Auf Einladung der Volksbühne Friedberg gastierte die aufwendige Produktion am Dienstagabend in der sehr gut besuchten Stadthalle.

Mit »Amore, Amore« gab das siebenköpfige Ensemble gemeinsam den Startschuss für einen vergnüglichen Abend, bei dem die Handlung immer wieder von passenden deutschen und amerikanischen Hits aus jener Zeit ergänzt wurde.

Geblieben ist die turbulente Handlung der literarischen Vorlage, in dem sich der amerikanische Unternehmer Alexander Ben Caliborn (Stuart Sumner), den alle nur Sandy nennen, ausgerechnet in Rom in die junge erfolglose britische Schauspielerin Alison Ames (Stefanie Hertel) verliebt.

Sandy war zusammen mit Ehefrau Diana (Rebecca-Lara Müller) in die ewige Stadt gekommen, um den Leichnam seines bei einem Autounfall ums Leben gekommenen sittenstrengen Vaters zurück in die USA zu holen. Es stellt sich heraus, dass dieser jedoch zwölf Jahre lang eine Affäre mit Alisons Mutter, die bei dem Unfall ebenfalls ums Leben gekommen war, hatte. 

Nachdem Diana abgereist ist, kommen sich Sandy und Alison schnell näher und werden ein Paar. 

Stefanie Hertel, bekannt geworden als Volksmusik-Star, überzeugt in ihrer Rolle als Alison ebenso wie der musical-erfahrene Brite Stuart Summer, der unter anderem in der Hamburger Produktion von »Tarzan« die Titel- und Hauptrolle spielte.

Ihre Duette waren ein gesanglicher Leckerbissen - und doch stahl ihnen Sascha Höhnl als Baldassare »Baldo« Pantalone etwas die Show. Als homosexueller »Berater«, der nicht nur ein sondern beide Augen auf Sandy geworfen hatte, wirbelte der gebürtige Österreicher durch die gesamte Inszenierung. Dabei begeisterte er mit seinem »italienischen Deutsch« ein ums andere Mal - mal vor Selbstbewusstsein trotzend, mal weinerlich und voller Zweifel.

Ergänzt wurde das kongeniale Trio von Alexander Milz als Botschaftsmitarbeiter John Wesley, Adrian Bury als Hoteldirektor und David-Jones Frei in mehreren kleineren Rollen, wie als Page, Kellner oder »Liebesengel«, der Amorpfeile abschießt.

 

Es waren solche kleinen »Gags«, welche die Inszenierung, die ausschließlich in einer Nobelsuite eines römischen Hotels spielte, interessant machten. Wurden die Balkontüren geöffnet, dann fuhr Baldo schon einmal auf einer Vespa, einem Auto oder gar dem unvermeidlichen Theaterschwan vorbei. Und selbst eine Gondel aus Venedig durfte ebenso wenig fehlen wie ein Eisverkäufer.

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Im Mittelpunkt jedoch stand die Musik aus den 1950ern und frühen 1960er Jahren, von Schlagern wie »Sag mir Quando« oder »Die Liebe ist ein seltsames Spiel« über Twist und Rock’n’Roll bis hin zu italienischen Klassikern wie »O Sole Mio« oder »Volare«.

Viele Besucher sangen lautstark mit. Die Besucher hatten ihren Spaß und den drückten sie in langem Schlussapplaus aus. Es folgte eine zehnminütige Zugabe in Form eines »Hit-Mixes«, bei dem das gesamte Ensemble noch einmal so richtig aufdrehte.

Frankfurter Neue Presse, Harald Schuchardt, 25.11.2022

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Maintal - Amüsantes Spiel mit den Klischees

Italienische Lebensfreude in Bischofsheim: Die Theatergastspiele Fürth begeisterten im Bürgerhaus mit der spritzigen Komödie „Avanti!Avanti!

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„Wieder ein fast volles Haus“, freuten sich Katharina und Ulrich Lüer, die Vorsitzender der Volksbühne Maintal, über die zahlreichen Besucher des Abends. Zu Gast im Bürgerhaus Bischofsheim waren die „Theatergastspiele Fürth“ mit der Komödie „Avanti! Avanti!“. Sie nahmen das Publikum mit auf eine Reise in das Italien der 1960-er Jahre.

Die „vielleicht unmoralische Komödie“ von Samuel Taylor spielt in einer Luxus-Suite in einem Hotel in Rom. Dort treffen der reiche Unternehmer Alexander „Sandy“ Clairborne, seine Frau Diana, die Engländerin Alison Ames und Baldo, ein aufgekratzter und ausgelassener Italiener aufeinander. Sandy und Diana sind nach Rom geflogen, um mehr über den tödlichen Autounfall von Sandys Vater zu erfahren und vor allem, um seinen Leichnam nach Amerika überführen zu können. Das erweist sich als langwieriger als gedacht, weshalb Diana ob des ungeplanten Aufenthalts in Rom immer ungehaltener und gereizter wird. Schließlich fliegt sie zur Hochzeit ihrer Schwester, lässt ihren Ehemann in Italien zurück. Sandy wiederum verliebt sich bei seinen Bemühungen in Rom in die Engländerin Alison, deren Mutter ebenfalls bei dem Autounfall ums Leben kam. 

Erst nach und nach offenbaren sich dem Publikum das ganze Ausmaß des Beziehungsgeflechts und damit die doppelsinnigen Charaktere. Diana verkörpert den Typ der schwierigen, zickigen, etwas arroganten, aber niveauvollen Ehefrau. Rebecca-Lara Müller spielte die Ehefrau mit wunderbarem Schmollmund und hysterischem Lachen. Am Ende war sie die Betrogene. Ihre Gegenspielerin auf der Bühne verkörpert Stefanie Hertel. Alison fliegen die Herzen zu, obwohl sie sich sehr unmoralisch auf eine Beziehung mit einem verheirateten Mann und Familienvater einlässt. Doch „Avanti! Avanti!“ ist kein Liebesdrama, sondern eine Komödie. Das Verliebtsein wird durch anzügliche und zweideutige Gestik, Mimik und Sprachwitz immer wieder infrage gestellt, parodiert und karikiert. Hier ist die Figur von Baldo – großartige gespielt von Sascha Hödl – von zentraler Bedeutung. Es spielt den „typischen Italiener“, hilfsbereit, fröhlich, empfänglich für Bestechungen – und schwul. Baldo ist in Sandy verliebt und diese Konstellation führt überraschenden Wendungen und zu paradoxen Szenen, die das Maintaler Publikum immer wieder aufs Neue zum Lachen brachte. Schließlich wurde auf ironische Weise kein Fettnäpfchen und kein Vorurteil ausgelassen, das man in Deutschland nicht schon über Italiener gehört hätte. Man kann die Komödie auch verstehen als ein Zusammentreffen verschiedener Lebensstile und Kulturen und als ein Bekenntnis zu Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen. Am Ende verabreden Baldo, Sandy und Alison, sich wieder zu treffen: ein Monat Dolce Vita in Italien. 

Am besten kamen beim Publikum die Schlager aus den 1950er-und 1960er-Jahren an, die wie in einem Musikfilm an passender Stelle eingefügt waren. Hier ist vor allem die Stimme von Stefanie Hertel hervorzuheben. Das ganze Ensemble animierte das Publikum zum Klatschen und Mitsingen. Der italienische Funke sprang vom ersten Lied an, über, als das Ensemble zu „Amore“ quer durch den Saal auf die Bühne tanzte. Es war erstaunlich, dass Lieder wie „Ich grüß meine Insel im Sonnenschein“oder „Zwei kleine Italiener“ alle Besucher zu kennen schienen. Bei den Zugaben am Ende hielt es zu Liedern wie „Volare“ oder „Ciao ciao, auf Wiedersehen“ oder „Schuld war nur der Bossa nova“ niemanden mehr auf den Sitzen. 

Das erstklassig besetzte Ensemble begeisterte mit fulminantem Spiel und vielen alten Schlagern. 

Maintal Tagesanzeiger, Ulrike Pongratz, 22.11.2022

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Nördlingen - Avanti Avanti: Zum Schluss singen die Zuschauer aus Leibeskräften mit

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Bei der schillernden Schlager-Show begeistert im Klösterle ein hinreißendes Ensemble. Zu dem gehört auch Volksmusikstar Stefanie Hertel.

"Wenn eine Frau nach Italien kommt, ändert sich ihr ganzes Leben." Das ist natürlich nur eine angestaubte Plattitüde, aber dennoch war es ein zentraler Satz in der musikalischen Komödie "AVANTI AVANTI", die im Nördlingen Klösterle geboten wurde. Bei der bunten Revue mit einer Vielzahl von Schlagern der 60-er-Jahre wurden die rund 300 Besucher vor allem von den leidenschaftlich spielenden und singenden Darstellern mitgerissen. 

Diese betreten den Stadtsaal ungewöhnlicherweise durch die Seiteneingänge und stimmen das Publikum aus nächster Nähe mit "Amore, Amore, Amore" musikalisch ein, bevor man sich zum eigentlichen Stück auf der der Bühne sammelt. ..."AVANTI AVANTI" stammt aus der Feder von Samuel A. Taylor, die folgende Billy-Wilder-Verfilmung mit Juliet Mills und Jack Lemmon wurde 1972 zu einem Welterfolg. Regisseur Thomas Rohmer hat das Stück nun für die Theatergastspiele Fürth als bunte Schlager-Show in Szene gesetzt. Dabei passen die Lieder exakt zu den Spielszenen: Die wütend abziehende Ehefrau wird mit Paul Ankas "Diana" verabschiedet, "Quando Quando" ist dem hilflos agierenden Botschafter gewidmet, und zu "Zwei kleine Italiener" stürzen sich Sandy und Alison ins römische Nachtleben. Von Connie Francis´"Die Liebe ist ein seltsames Spiel" bis zu Rocco Granatas "Marina" wird kaum ein Gassenhauer ausgelassen. Darüber hinaus bringen witzige Details die Besucher zum Schmunzeln: Liebesgott Amor verschießt im kitschigen Herzchen-Kostüm seine Pfeile, Schwäne und Autos fahren im Hintergrund über die Bühne, im Herzblatt-Stil wird der Liebste ausgewählt, und zu "O sole mio" hat sich offenbar ein venezianischer Gondoliere nach Rom verirrt. 

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Das gesamte Ensemble versprüht über den ganzen Abend hinweg eine fast greifbare Spielfreude. Alle Darsteller sind aus diversen Musical-, TV- und Bühnenrollen bekannt, wobei es schwierig ist, jemanden hervorzuheben. Dennoch sollten die großartigen Gesangsleistungen von Stefanie Hertel, Stuart Sumner und Adrian Burri, von dem man gerne noch mehr gehört hätte, besonders gewürdigt werden. Den Vogel schießt jedoch Sascha Hödl als völlig überdrehter Gockel ("Spritzi, spritzi") ab, der mit Gestik und Mimik alle Klischees über italienische Männer ins Groteske überzeichnet - etwa beim schmachtenden Tanz mit einer Lederjacke oder den hingebungsvollen Kussszenen.

Als Zuschauer muss man sich auf diese teil schrille Komödie einlassen, dann kann man - wie das anfangs zurückhaltende Publikum im Klösterle - auch Spass daran finden. Schon während der zweieinhalbstündigen Show gibt es häufigen Szenenapplaus, doch zum Finale wird nochmals eine Schippe draufgemacht. Von "Spaniens Gitarren" über "Schuld war nur der Bossa Nova" bis zur wilden Tanzeinlage "Let´s Twist Again" - am Ende brodelt der ganze Saal.

Die lautstark geforderte Zugabe bringt ein furioses Schlager-Rock-´n´-Roll-Potpouri, und beim Schlusslied "Volare" singen die begeisterten Besucher aus Leibeskräften mit."

Rieser Nachrichten, Dieter Mack, 29.10.2022

 

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