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Die Leiden des jungen
Werther
Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe
in einer Bearbeitung von Tobias Rott
mit Benjamin Krüger, Peer Roggendorf und Anna Oussankina
Regie: Tobias Rott
Bühnenbild/Kostüme: Alexandra Hahn
C/O DAS MEININGER THEATER
(Intendant Ansgar Haag)
 
 
 
Tourneezeit: Oktober & November 2017
​
Premiere am 10. Oktober 2017 in Lahr
 
Der umjubelte Klassiker-Erfolg aus Meiningen mit dem sensationellen Benjamin Krüger erstmals auf großer Tournee !
 

Mit unbändiger Energie ist der junge Werther beschäftigt, sich seinen eigenen Kosmos zu schaffen und zu gestalten. Und er weiß sich selbst als Mittelpunkt dieser Welt, in der er sich in das junge Mädchen Lotte verliebt hat. In schwärmerisch unbedingtem Lebensverlangen fordert er die Befreiung der Leidenschaften.


Was Werther seiner Welt und somit sich selbst abverlangt, ist in seinem Handeln gegen gesellschaftliche Konventionen in hohem Grade revolutionär, er ist geradezu radikal in seinem Fordern, ganz Mensch zu sein.
Immer mehr stilisiert er Lotte zum Zentrum seines Lebens, alles andere muss seinem Wahn weichen. Eine unheilvolle Dreicksbeziehung beginnt und Werther erkennt, dass die Erfüllung seiner Liebe zu Lotte zum Scheitern verurteilt sein muss.

 

PRESSESTIMMEN DER PRODUKTION:

 

"Erfrischend jugendliches Klassiker Gastspiel Das Staatstheater Meiningen zeigte "Die Leiden des jungen Werther" im Landestheater"

(Coburger Tageblatt vom 15.11.2010)

 

"Eine Möglichkeit, aus dieser empfindsamen Prosa von 1774 eine Bühnenfassung für heutiges Publikum zu schöpfen, demonstriert Tobias Rott. Er belässt die so schöne wie sperrige Sprache im Original und verteilt Werthers Sätze auf ihn, die angebetete Lotte und ihren Verlobten Albert. Das Ergebnis, von Rott am Südthüringischen Staatstheater inszeniert und als Gastspiel der Reihe „Theateressenz“ im Offenbacher Capitol zu erleben, überzeugt auf ganzer Linie. Ein erfreulich jugendliches, vielköpfiges Publikum belohnt die Leistungen der Meininger mit starkem Beifall. ...

Da läuft Darsteller Benjamin Krüger zu großer Form auf: Die überspannten Emotionen, welche der Text behauptet, gestaltet er mimisch und gestisch plausibel. Werther trägt sein Herz auf der Zunge, und Krüger spielt sich die Seele aus dem Leib. ... Die Musik verleiht dem Abend Struktur, ist nicht bloß zur Auflockerung eingesetzt. Schlager charakterisieren die leichtlebige Lotte (Mary Roos, „Liebe, Lachen und Weinen“) und den biederen Albert (Udo Jürgens, „Ich weiß, was ich will“). Alexandras dunkles Organ weist voraus auf den düsteren Ausgang. Und dass Werther von Anfang an zu Beethovens Trauermarsch auftritt, verheißt ja nichts Gutes..."

(Offenbach, Markus Terhan, 24.05.2011)

 

"... Der Meininger „Werther“ mit seinen geschmeidigen, fast poppigen Tanzeinlagen, einer Lotte in Gummistiefel und Schlagermusik

von Alexandra ist modern und doch sieht und hört man einen echten, wahrhaftigen Goethe. Auch die Briefform, die Goethe für seinen Roman wählte, lässt der Regisseur nicht außer Acht – entweder beschreiben die Darsteller die dunkle Kulissenwand mit geheimnisvollen Zahlen, die sich als Zeitangaben (4. Mai 1771 bis 24. Dezember 1772) entpuppen oder die Schauspieler zitieren gegenseitig ihre Briefe. ...

„Richtig ergreifend“, fand die 15-jährige Danielle Cimpean aus Coburg besonders die letzte Szene, die sie fast zu Tränen gerührt habe. So

schien es vielen zu gehen, im sehr gemischten

Publikum: ob Schüler oder passionierter Theatergänger: nach rund 100 Minuten genossen die Coburger einen Moment der Rührung, um anschließend die drei Schauspieler mit reichlich Applaus zu belohnen."

(Coburg, Neue Presse, 15.11.2010)

 

"... Meiningen in Coburg – das meinte an diesem Abend den fraglos gelungenen Versuch, den Klassiker Goethe als zeitlos modernen Autor

zu präsentieren. „Die Leiden des jungen Werther“, Rotts Adaption bewies dies, sind ein

Stoff von verblüffender Frische des Ausdrucks. Rotts Inszenierung will Goethes Text gewiss

nicht zertrümmern und legt doch den Kern der Geschichte einfühlsam offen. Zwischen Pathos und Flapsigkeit findet Rotts Regie mit sicherem Stilgefühl einen Weg, um die Geschichte von Werther, Lotte und Albert in spannungsvolle Gegenwart zu verwandeln. ... Die reichlich eingesetzte Musik (von Beethoven bis Udo Jürgens) spielt interpretatorisch ein wichtige Rolle. ... Gestalterisch zieht dieser pausenlose „Werther“ das Publikum bis zum Schluss in seinen Bann. Entsprechend ausdauernd und intensiv ist der Beifall."

(Coburger Tageblatt, 15.11.2010)

 

"Benjamin Krüger schwärmt, er glüht, er tobt, er rast, er führt die Figur über den Abend hinweg von der hochfliegenden Empfindsamkeit an den Rand des Wahnsinns, er bringt gleichsam die Depression zum leuchten. Eine erstklassige Darstellerleistung."

(Henryk Goldberg, Thüringer Allgemeine, 2.10.2010)

 

 

"Werthers Affekte sind sehr heftig: in Tobias Rotts Inszenierung der „Leiden des jungen Werther“ stampft und schreit Werther, er verzweifelt und frohlockt und tanzt auf der kleinen Bühne im Marmorsaal der Elisabethenburg. Dann, ja dann haben wir ein sehr begreifbares Exempel eines jungen Liebenden in absoluter Gefühlsverwirrung vor uns. Wir hören also O-Ton Werther und wir sehen Szenen aus der Gefühlswelt eines an der Liebe verzweifelnden jungen Mannes unserer Tage. 

Und wenn dann Werthers Naturschwärmerei und Liebesentflammung in einem sehr witzigen Tanz von Lotte und Werther enden, wundert man sich über gar nichts mehr. „Ja“, denkt man sich, „dieses lächerliche Unbedingte! Das ist schon ein verrücktes Ding mit der ersten großen Liebe.“ Wir staunen über eine sehr flotte Interpretation des Wertherschen Leids. Regisseur Tobias Rott schafft einen leichtfüßigen Sprung über die Jahrhunderte, ohne Goethes Botschaft zu verfälschen. Die Geschichte geht über die Bühne, erfreulich augenzwinkernd und mit wunderschön witzigen und liebevollen Einfällen versehen."

(Siggi Seuß, Neue Presse Coburg, 4.10.2010)

 

"Dann steht Werther alias Benjamin Krüger fahrig auf der Bühne, das schweißgetränkte graue Shirt klebt am Oberkörper, Kreideflecken und ungepflegter Dreitagebart verstärken den nachlässigen Eindruck. Fast hätte diese unglückliche Dreieckskiste Soappotenzial. Allerdings nur fast, denn sie geht tiefer, förmlich unter die Haut. Nackt zeigt sich Werther vor dem Publikum - seine Gefühle ausgeweidet in Monologen, der Körper anfangs nur spärlich bekleidet mit einer Boxershorts in der bezeichnenden Farbe Moosgrün. Es ist das Grün der Tafel, in deren Kulisse die Emotionen auf einer Achterbahn zwischen den Extremen hin- und herkurven. Mit den auf- und abschwappenden Gefühlen schwankt die Handschrift Werthers, der die Zuschauer mit Hilfe von krakeligen Tagesangaben hineinzieht in seine Briefe.

Und denen haftet nicht ein Körnchen des zwei Jahrhunderte alten Staubs an. Werther schreit, tollt, leidet wie ein Hund. Sprachlich ganz dem Original verhaftet, quält sich Benjamin Krüger als Werther derart auf der Bühne, dass die befremdliche Wortwahl das Mitleiden des Publikums in keiner Sekunde verhindert. Fast mag man Schülern zur obligatorischen Lektüre im Deutsch-unterricht versöhnend einen Besuch der Rottschen Inszenierung verabreichen.

Bei aller Anreicherung mit Details vom wechselnden Schuhwerk bis zum sündigen Apfelbiss bleibt der harte Kern des Werkes dennoch unverstellt, wenngleich in durchaus ironischer Freizügigkeit aufgebrochen. Und dieser Kern hat die Jahrhunderte nicht zufällig überdauert."

(Susann Winkel, Freies Wort, 5.10.2010)

 

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