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Der Weibsteufel

Schauspiel von Karl Schönherr
mit Weltstar Christine Kaufmann,
Alexander Radszun und Daniel Buder
Regie: Thomas Rohmer
Musik: Timo Willecke
Bühnenbild: Pascal Seibicke
Kostüme: Pascal Seibicke
 
Tourneezeit: 25. November 2015 bis
Ende Dezember 2015 und Mai 2016
 
Premiere am 25. November 2015
in Schlanders (BZ), Italien
 
Hier einige Termine der Tournee:
 
28.05.2016  BAIERSDORF
30.05.2016  LÃœNEN
 
Eine schwarze erotisch prickelnde Emanzipations-geschichte in den Tiroler Bergen erzählt Karl Schönherr mit seinem 3-Personen-Stück „Der Weibsteufel“ (Uraufführung 1914). Unerbittlich wie bei einer Tragödie läuft alles auf das düstere Ende zu. Aber es ist nicht das Schicksal, das die Menschen in Unheil verstrickt, die Menschen verstricken sich selbst in ihren Intrigen.

 

"Gefährliche Liebschaften" in den Tiroler Bergen.

 

Eine schöne Frau zwischen Wunsch und Wirklichkeit zwischen Treue zu ihrem kränkelnden Mann und dem Reiz des Abenteuers mit einem anderen, zwischen Liebe und Leidenschaft, zwischen Recht und Unrecht. Es geht ihr gut mit einem Mann als Schmuggler, dem die Grenzjäger auf den Fersen sind. Ein junger gutaussehender Grenzjäger soll nun die Frau in sich verliebt machen, um ihren Mann verhaften zu können. Der hingegen, als er von diesem Plan erfährt, ermuntert seine Frau, damit er schließlich seine letzte große Tour über die Runden bringen kann. Aus der von beiden Seiten taktischen Annäherung mit dem Jäger wird wirkliche sexuelle Attraktion und aus der scheinbaren erotischen Freigiebigkeit des Ehemannes im Gegenzug brennende Eifersucht. Es beginnt ein höchst dramatisches und zugleich sinnliches und erotisch prickelndes Spiel... das sogar tödlich endet.

 

Der Autor lässt in einer kleinen Berghütte Konflikte von weltumspannender Tragweite aufeinanderprallen: Mann und Weib und ihre Beziehung sind Stellvertreter für ganze Gesellschaften und deren Auseinandersetzungen. Er wirft grandios die Psychothriller-Maschinerie an, die bis zur letzten Sekunde fesselt. Der jüngere in diesem Stück ist gleichsam Auslöser und Erlöser für tief im Menschen schlummernde Sehnsüchte, Träume und Instinkte. Dieses fesselnde Schauspiel ist ein "Welt-Drama", dessen Psychologie der Seelen und genaue Zeichnung der Charaktere seinen besten Vergleich bei Strindberg findet.

 

Karl Schönherrs 1914 am Burgtheater uraufgeführtes Drama "Der Weibsteufel" ist ein rabiates Stück Volkstheater, eine Strindbergiade um eine schöne Frau und zwei Männer und eine erotische Gaunerkomödie aus den Tiroler Bergen.

 

Archaisch in seiner Struktur, aber zugleich von einem sehr feinen Gespür für Psychologie und unterschwellige Erotik, fesselt das 1914 entstandene Kammerspiel noch heute.

Karl Schönherr (1867-1943), Tiroler, Arzt und Autor, war zusammen mit Arthur Schnitzler der erfolgreichste österreichische Dramatiker in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. DER WEIBSTEUFEL gehört neben „Glaube und Heimat“ zu seinen beliebtesten Stücken.
 

Play Strindberg? Play Schönherr! Wir haben mit der „Weibsteufel“-Menage à trois ein brettstarkes Stück im Spielplan.

 

 

 

KRITIKEN:

 

"Der Weibsteufel" macht Knittelfeld unsicher ...

 

Knittelfeld. Gestern wurden die zahlreichen Besucher des Kulturhauses Knittelfeld Zeuge, eines ganz besonderen Schauspiels. "Der Weibsteufel" stand am Programm als Teil des Knittelfelder Wunschabos 2015/2016.
Das Stück bestach nicht nur mit schauspielerischen Höchstleistungen von Christine Kaufmann, Alexander Radszun und Daniel Buder, sondern auch mit einer spannenden Geschichte. Eine perfekt inszenierte Dramaturgie mit erotisch prickelnder Note zeichnete das Stück aus und begeisterte mit anspruchsvollem Inhalt und einer schnell wirkenden Erzählweise die das gespannte Publikum fesselte und forderte zugleich.
Damit zeigte das Knittelfelder Kulturabo einmal mehr seine Stärken in der Abwechslung aus Musik, Kabarett und Theater.

Rundschau, Michael Blinzer, 03.12.2015 (Woche.at)

 

"Und immer lockt das Weib ..."

Mit „Der Weibsteufel“ bot sich im Neuburger Stadttheater ein starkes Stück mit ausgezeichneter Besetzung, allen voran Christine Kaufmann. Sie ist schon 70. Doch was heißt das schon?

Neuburg.  Sie hat es noch drauf. Auch mit 70. Wie sie den jungen Grenzjäger um den Finger wickelt, wie sie sich dabei bewegt, so leichtfüßig. Fast jugendlich wirkt Christine

Kaufmann in diesen ausgelassenen, erotischen Szenen auf der Bühne im Neuburger Stadttheater. Tatsächlich ist sie nach wie vor attraktiv und hat eine wundervolle Ausstrahlung. Da passt das Intrigenspiel, das sie im Stück von Karl Schönherr zum „Weibsteufel“ werden lässt, gar nicht zur schönen Erscheinung. Oder gerade deswegen doch?

1914 wurde das Schauspiel uraufgeführt. Das Drei-Personenstück spielt auf einer einsamen Hütte in den Tiroler Bergen. Dort lebt eine hübsche Frau (Christine Kaufmann) mit ihrem Mann (Alexander Radszun), einem Schmuggler, ein zwar gutes, aber wenig erfülltes Leben. Ein junger Grenzjäger (Daniel Buder) wird auf ihn angesetzt. Er soll sich an seine Frau heranmachen, um den Schmuggler endlich hinter Gitter bringen zu können. Der Ehemann bekommt Wind von der Sache und stiftet seine Gattin an, auf das Spiel einzugehen. Einen letzten großen Coup möchte er landen und dann Schluss machen, sich endlich das Haus am Marktplatz in der Stadt kaufen. Seine Frau geht darauf ein, zunächst (scheinbar) widerwillig, dann aber doch mit wachsender Leidenschaft. Dem jungen Jäger jedenfalls verdreht sie völlig den Kopf, auch wenn er versucht, sich dagegen zu wehren. Und je verliebter er wird, desto mehr blüht plötzlich die Eifersucht

des Ehemannes auf. Das Ende ist im wahrsten Sinne des Wortes tödlich für ihn. Er wird vom jungen Grenzjäger erschossen, der dann verstört abzieht. Zurück bleibt die Ehefrau – die im raffinierten Spiel der Intrigen offenbar erst auf die Idee gebracht wurde, dann aber genau das erreichte, was sie wollte: Sie ist ihren Ehemann losgeworden und bekam das Haus am Marktplatz. „Dort kann ich so viele junge Männer haben, wie ich will. Ich weiß ja jetzt, wie es geht“, sagt Christine Kaufmann, „Der Weibsteufel“.

Die Inszenierung der Theatergastspiele Fürth ist tatsächlich „Ein starkes Stück“ im Rahmen des Neuburger Theaterprogramms. Die Kulisse ist auf modern gemacht. Aufgestellte, hohe Holzbretter stellen den Wald dar, davor dienen Holzboden, drei Stühle, Tisch, Truhe und Bank, alles in weiß ehalten, als karge Einrichtung der Berghütte. Wenn das Licht auf der Bühne ausgeht, wird der kurze Szenen-wechsel passend dazu von der entsprechenden

Hintergrundmusik begleitet – je nachdem dramatisch, melancholisch oder heiter. Das hat sich Regisseur Thomas Rohmer geschickt ausgedacht.

 

Einen starken Auftritt bot in Neuburg Alexander Radszun. Schön zum Hinhören seine rauchigzarte Stimme. Seine Rolle als kränkelnder Ehemann, als Schwächling, der den Eindruck erweckt, als hätte er seine Frau wohl nie so recht befriedigen können, war ihm wie auf dem Leib geschneidert. Erst zum Schluss spielte er den starken Typen und bezahlte dies mit dem, was unaufhaltsam als tragisches Ende des Stücks kommen musste – mit dem Leben.

Erschossen wurde er von Grenzjäger Daniel Buder – jung, attraktiv, überzeugend und entschlossen wirkend in seinen Auftritten und Dialogen sowohl mit dem Ehemann und Schmuggler als auch mit dessen Ehefrau. Und dann Christine Kaufmann. Schade, dass sie sich anfangs ein wenig zu sehr zurücknimmt. Dabei ist sie doch von Beginn an so präsent auf der Bühne. Nach der Pause änderte sich das. Da zeigt sie den starken Auftritt, den sie schon in so vielen Theater- und Filmrollen gezeigt hat, seit sie als Neunjährige erstmals vor der Kamera stand.

Christine Kaufmann scheint nochkein bisschen müde. Sie, die sich erstmals 1974 und dann noch einmal als „schönste Großmutter“ 25 Jahre später nackt im Playboy abbilden ließ, ist nach wie vor eine attraktive Frau. Und als „Der Weibsteufel“ auch schlau und raffiniert genug, die Männer das glauben zu machen, was sie gerne möchte. Sie hat es halt einfach noch drauf. Auch mit 70.

Neuburger Rundschau, Manfred Rinke, 01.12.2015

 

 

"Drei Vollblut-Profis im Psychospiel. Fürther Ensemble führt in der Stadthalle Friedeburg „Der Weibsteufel“ auf.

Viel Applaus gab es für das tolle Schauspieler-Trio. Das Stück fesselte bis zum mörderischen Finale.

Nordenham. Zwei Männer, eine Frau, und am Ende fällt ein Schuss, der 250 Besucher in der Stadthalle Friedeburg zusammenzucken lässt. Das Ende kommt nicht überraschend. Es ist scheinbar alternativlos in dem Psychospiel, das sich die drei Darsteller in dem Stück „Der Weibsteufel“ liefern. Am Mittwochabend gastieren die Theatergastspiele Fürth mit diesem Drama von Karl Schönherr in Nordenham. Ein Kammerspiel, das von den Darstellern aber auch vom Publikum viel Gespür für psychologische Spannungen verlangt. Und das am Ende zu Recht mit viel Applaus belohnt wird.

Eine Hütte in den Tiroler Bergen ist der Schauplatz des Dramas. Hier lebt in ärmlichen Verhältnissen ein kränkelnder Schmuggler (Alexander Radszun) mit seiner Frau (Christine Kaufmann). Ein junger Grenzjäger (Daniel Buder) bekommt den Auftrag, die Frau zu bezirzen, um ihren Mann verhaften zu können. Doch der bekommt Wind von dem Plan. Er bittet seine Frau, sich auf das Techtelmechtel einzulassen, um unbehelligt eine große Schmuggeltour durchziehen zu können. Für den großen Traum, aus der einsamen Berghütte zu ziehen und ein Haus am Marktplatz unten im Dorf zu kaufen, fehlen nur noch ein paar Taler.

Die schöne Frau als Spielball taktierender Männer, die ihre eigenen Interessen verfolgen. Der eine will mit einem großen Coup die Kasse aufbessern für das ersehnte Eigenheim. Der andere strebt nach Beförderung in der Grenzjägergilde. So beginnt das Stück. Doch die Herren der Schöpfung verkennen die Macht der Sehnsucht, die in der Frau schlummert. Sie betört den Jäger mit ihren weiblichen Reizen. Ihr Ehepartner glüht zusehends vor Eifersucht.

Die Frau spielt die Männer gegeneinander aus. Sie genießt die Macht ihrer erotischen Ausstrahlung, und am Ende ihres zunehmend perfideren Spiels stehen sich zwei arme Tropfe gegenüber. Der Eine mit dem Messer in der Hand, der Andere mit der Pistole.

Das Stück wirkt nach. Träume, Sehnsüchte, Liebe, Sex, Macht, Moral, Kontrolle, Instinkte – in diesem Spannungsfeld agieren drei Schauspieler, denen es gelingt, das Publikum zu fesseln – und es fragend zurückzulassen. Theater, das nicht vorbei ist, wenn der Vorhang fällt, sondern den Zuschauer mit einem Bündel an Fragen zurücklässt. Hut ab vor der schauspielerischen Leistung dreier Vollblut-Profis."

NWZ Online, Jens Milde, 11.12.2015

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